Sonokuni ist so ein Spiel, bei dem du schon im ersten Level weißt ob du’s lieben oder hassen wirst. Entwickelt vom japanischen Hip-Hop-Kollektiv Don Yasa Crew und veröffentlicht von Kakehashi Games, kam das gute Stück am 24. März 2025 für den PC raus. Switch-Spieler dürfen ab dem 31. März ran. Und ja – wer jetzt denkt das klingt nach irgendeinem Indie mit Style aber ohne Substanz, der liegt komplett daneben. Sonokuni ist wie ein Neon-Messer direkt ins Herz deiner Reflexe. Schwer, direkt, stylisch. Und genau deshalb macht es so verdammt viel Spaß.
Wenn du blinzelst, bist du tot – Gameplay
Sonokuni ist gnadenlos. Du stirbst nicht irgendwann. Du stirbst sofort. Ein Treffer, tot. Kein Mitleid, kein Checkpoint-Mitleidsknochen. Das Kampfsystem ist simpel in der Theorie – angreifen, parieren, ausweichen, Zeit verlangsamen – aber in der Praxis eine brutale Rhythmusprüfung. Jeder Raum ist ein Tanz mit dem Tod, und du bist derjenige, der versucht im Takt zu bleiben, während zehn bewaffnete Biotech-Psychos dir den Taktstock klauen wollen.

Es erinnert stark an Hotline Miami, nur nicht ganz so offen. Statt freier Wahl, wie du vorgehst, wirst du hier durch eng getaktete Level geschoben, fast wie auf einem tödlichen Fließband. Aber genau das gibt dem Ganzen eine fast schon meditative Spannung. Trial and Error, klar. Aber wenn du den Raum nach dem zwölften Versuch endlich schaffst, fühlst du dich wie ein Cyborg-Ninja mit Gottkomplex.
Story? Irgendwas mit Göttern und Cyborgs – und es funktioniert
Die Handlung von Sonokuni ist wie ein Fiebertraum nach einer langen Nacht mit zu viel Energy Drink und japanischer Mythologie im Kopf. Du spielst Takeru, eine Assassinin mit mehr Skills als Worten, die sich durch eine futuristische Supermacht schnetzelt, um ihr Volk zu schützen. Die Welt ist überrannt von Biotech-Mutationen und grotesken Gegnern, irgendwo zwischen Techno-Samurai und Tentakel-Nightmare. Klingt wirr? Ist es auch ein bisschen. Aber das ist völlig okay, denn die Story ist nicht da, um Shakespeare zu spielen. Sie liefert dir genug Motivation, um weiterzumachen – und streut immer mal wieder mystische Vibes und surreale Bilder ein, die dich denken lassen Moment mal, war das jetzt ein Gott oder ein USB-Stick mit Attitüde?

Wenn dein Bildschirm explodiert – Technik und Stil
Visuell ist Sonokuni eine Vollbedienung fürs Auge. Neonfarben knallen dir um die Ohren, als hätte jemand Blade Runner mit einem Rave-Mixtape verheiratet. Der Stil ist over the top, aber trotzdem stimmig. Es wirkt nie billig, sondern eher wie ein bewusst gewählter Overload. Klar, manchmal siehst du vor lauter Blitzen den nächsten Gegner nicht kommen, aber hey – wer braucht Sicht, wenn man Style hat? Technisch läuft das Ganze überraschend rund. Die Animationen sind butterweich, die Treffer fühlen sich wuchtig an, und die Steuerung reagiert so direkt, dass du wirklich nur dich selbst verantwortlich machen kannst, wenn du mal wieder wie ein nasser Lappen am Boden liegst. Kurze Ladezeiten, keine Abstürze, alles solide gebaut. Und das auf einem Indie-Level – Respekt.

Bass im Blut – Soundtrack, der knallt
Der Soundtrack ist kein Beiwerk, er ist der Puls von Sonokuni. Don Yasa Crew ballert dir feinsten japanischen Hip-Hop um die Ohren, als wärst du Teil eines futuristischen Streetbattles mit Katanas. Jeder Beat treibt dich weiter, jede Line pusht dich durch die nächste Todeszone. Das ist kein Hintergrundgedudel – das ist Motoröl für deine Reflexe. Gerade wenn du kurz vorm Ragequit bist, kommt ein Track rein, der dich nochmal aufstehen lässt. Die Tracks sind abwechslungsreich, energisch und passen wie die Faust aufs Auge zur düsteren, abgefuckten Ästhetik des Spiels. Und wenn du dir die Deluxe Edition gönnst, bekommst du sogar 50 davon auf die Ohren. Da kannst du dir direkt beim nächsten Workout einbilden, du bist Takeru im Fitnessstudio.

Blutig, brutal, bockstark, das ist Sonokuni – Fazit
Sonokuni ist kein Spiel für jeden. Es ist hart, es ist schnell, es verzeiht dir nichts. Aber genau das macht es aus. Wer sich auf den Stil einlässt und mit Rückschlägen umgehen kann, bekommt ein gnadenlos gutes Actionspiel, das nicht nur optisch knallt, sondern auch spielerisch richtig was drauf hat. Die Mischung aus biopunkiger Endzeit, mythologischen Untertönen und knallhartem One-Hit-Kampfsystem ist mutig – und funktioniert erstaunlich gut. Klar, manchmal ist es frustig, manchmal wird’s visuell etwas viel, aber das gehört hier einfach dazu. Sonokuni ist wie ein Adrenalinschub mit Kopfnicker-Soundtrack. Für Fans von Hotline Miami, die gern mal einen Cyborg-Gott verprügeln würden – absolute Empfehlung.
Wenn du’s durchspielst, hast du’s dir verdient. Und vielleicht auch ein bisschen Muskelkater in den Daumen.