Supercar Collection Simulator ist das neue Ding von Kiki Games – Entwickler und Publisher in Personalunion, weil Indie halt. Seit dem 14. April 2025 im Early Access auf Steam verfügbar und bisher nur für PC. Aber hey, das reicht völlig, wenn man sich eh hauptsächlich mit dem Einrichten eines Spielzeugautoladens beschäftigt.
Ja, richtig gelesen. Du eröffnest deinen eigenen Laden, verkaufst kleine Supercars und baust dir nach und nach ein Mini-Imperium aus Plastikträumen und knisternder Folie auf. Klingt schräg? Ist es auch. Aber irgendwie funktioniert das – und zwar erstaunlich gut.
Hinterm Tresen wird geschraubt
Der Einstieg ins Spiel ist angenehm unaufgeregt. Kein überladenes Tutorial, kein nerviger Erzähler, der dir erstmal 30 Minuten das Einmaleins des Ladenschubsens erklärt. Du stehst einfach in deinem noch ziemlich tristen Shop, guckst dich um und fängst an, Kartons auszupacken. Diese Überraschungsboxen sind das Herzstück deines Geschäfts – sie enthalten zufällige Supercars, die du dann hübsch auf Vitrinen platzierst und hoffst, dass ein Kunde mit tiefem Geldbeutel vorbeikommt.

Das Ganze hat was von Lootbox-Feeling, nur ohne Echtgeldstress. Und ja, es macht süchtig. Wenn du einmal angefangen hast, willst du unbedingt wissen, was in der nächsten Box steckt. Und in der nächsten. Und dann noch eine. Irgendwo zwischen Collector-Gier und Wirtschaftssimulation fängt das Spiel an, dich leise zu umarmen – mit einem Lächeln aus Chrom und Kindheitserinnerung.
Wenn die Kundschaft plötzlich Rennen fährt
Und dann passiert etwas, womit du eigentlich nicht rechnest: Dein Laden wird zur Miniatur-Rennarena. Du kannst nämlich kleine Rennplattformen aufstellen, auf denen deine Kundschaft mit frisch gekauften Flitzern gegeneinander antritt. Oder du selbst steigst ein – warum auch nicht, wenn schon alle anderen Spaß haben.

Die Rennen laufen nicht superrealistisch ab, aber genau das ist der Charme. Statt Physik-Nerdtum gibt’s Power-Ups wie Speed Boost oder den klassischen Gegner-Einfrieren-Move. Mario Kart lässt grüßen, nur eben im Spielzeugformat. Das sorgt nicht nur für Abwechslung, sondern fühlt sich auch herrlich bescheuert an – im besten Sinne. Du baust also nicht nur den coolsten Laden der Stadt auf, du wirst auch noch zum Rennchampion im Maßstab 1:64. Und wer will das nicht?
Dekorieren bis der Chrom glänzt
Was Supercar Collection Simulator so richtig von der grauen Masse abhebt, ist der ganze Einrichtungskram. Du bist hier nicht nur Spielzeugdealer und Rennveranstalter, du wirst auch zum Innenarchitekten deines eigenen Nerd-Traums. Regale, Poster, Böden, Wandfarben – alles lässt sich anpassen, verschieben, pimpen. Und ja, es gibt Neonlichter. Viele Neonlichter.

Es ist ein bisschen wie The Sims trifft auf Tuning-Treff. Das motiviert ungemein, weil dein Laden nicht einfach irgendein Ort ist – er wird zu deinem kleinen Supercar-Museum mit Verkaufsambitionen. Und wenn du’s richtig machst, bleiben die Kunden nicht nur stehen, sie werfen auch ordentlich Kohle auf den Tresen. Stylische Umgebung gleich besseres Geschäft – Kapitalismus, aber in hübsch.
Zwischen Pixelglanz und Motorsound
Technisch ist das Ding kein Grafikmonster, aber will es auch gar nicht sein. Die Optik ist clean, charmant und zweckmäßig – ein bisschen wie ein IKEA-Katalog für Spielzeugautos, nur mit weniger Schrauben und mehr Stil. Die Autos selbst sind liebevoll designt, jedes Modell hat seinen eigenen Look, manchmal sogar mit kleinen Gimmicks. Die Animationen sind flüssig, der Ladebildschirm nervt nicht, und Bugs?

Klar, ein paar – Early Access halt. Aber nix, was dir den Spielspaß zerschießt. Soundtechnisch gibt’s das volle Programm: leichtes Kassenklingeln beim Verkauf, dezentes Rennbrummen bei den Wettbewerben und entspannte Musik, die irgendwo zwischen Kaufhaus und Retro-Flair pendelt. Kein Bombast, aber stimmig – wie ein guter Auspuffklang, der nicht nervt, sondern einfach passt.
Ein kleiner Laden, der süchtig macht
Supercar Collection Simulator ist eins dieser Spiele, das man anfängt, um kurz reinzuschauen – und plötzlich ist es 2 Uhr nachts, du hast deinen Laden fünfmal umgebaut, zwanzig neue Autos in der Vitrine stehen und dich ernsthaft gefragt, ob du nicht auch im echten Leben Miniaturen sammeln solltest. Es ist kein Blockbuster, es will kein AAA-Kram sein. Aber genau das macht’s so stark.
Es nimmt eine simple Idee – Spielzeugautos verkaufen – und packt genug Gameplay, Kreativität und liebevolle Details rein, dass du einfach dranbleibst. Klar, es ist noch Early Access, es gibt Baustellen. Aber was da ist, macht Laune. Und wenn die Entwickler weiter so dranbleiben, könnte hier ein echter Geheimtipp für Fans von gemütlichen Managementspielen entstehen. Oder für Leute, die als Kind mal ein Autoladenbesitzer sein wollten. Und hey – wer war das nicht?